Sticken in Petit Point

Petit Point kann mit verschiedenen Garnen gestickt werden.
Mit Laine Saint-Pierre bekommt man ein schönes mattes oder Vintage Ergebnis, wie bei klassischen Gobelin Stickarbeiten.
Mit unserem Stickgarn Retors du Nord wird die Stickarbeit leicht glänzend erscheinen, was bei Gobelin eher unüblich ist.
Nichts spricht dagegen, beide Garne in der selben Arbeit zu verwenden.
So können kontrastierende Effekte erzielt werden, die das Werk durchaus interessanter noch machen können.
In alten Gobelin Behänge wurden Gesichter und Hände oder auch Tieraugen häufig mit Seidengarn gestickt.
Dies brachte einen Kontrast zu den übrigen Stichen, die mit Wolle ausgeführt wurden.
Dadurch kamen die mit Seidengarn gestickten Elemente viel besser hervor.
Werden glänzende Effekte gewünscht, darf auch Metallic Garn mit Laine Saint-Pierre oder Retors du Nord gemischt werden.
Auf Mono Canvas 7 Stiche/cm sollten Sie mit 4 Fäden Garn sticken,
wie bei unseren Kits mit Blumenmuster oder mit kleinen bunten Quadraten.
Auf Mono Canvas 5,2 Stiche/cm sollten Sie 6 Fäden Garn verwenden, wie bei unseren Kits mit Fliesenmustern.
Schauen Sie unser Sortiment an Kits für Petit Point Stickerei.

Sie brauchen Sticknadeln ohne Spitze mit breitem Öhr.
Wenn Sie es vorziehen, können Sie einen Stickrahmen verwenden.
Da Stramin ziemlich fest ist, ist ein Stickrahmen nicht unbedingt erforderlich.
Die Entscheidung, ob Sie lieber mit oder ohne Stickrahmen arbeiten, liegt ganz bei Ihnen.

Ursprünglich ist Gobelin Stickerei für das Beziehen von Sesseln, Stühlen und Hockern gedacht.
Aus diesem Grund sollte ein in Petit Point bestickter Stramin in erster Linie robust sein.
Gewöhnlich wird gesagt, dass die Rückseite mehr Wolle aufweist, als die Vorderseite.
Um eine solide Stickarbeit zu bekommen, die später ihre ursprüngliche Form nicht verliert, wird dringend empfohlen,
alles in diagonal zu sticken, was möglich ist, insbesondere die Hintergrundstellen.
Werden die Stiche diagonal ausgeführt, bildet sich auf der Rückseite eine Art Flechtmuster.
Dieses Flechten hält den Stramin sowohl in der Länge als auch in der Breite stabil, so wird die Stickarbeit sich nur minimal verformen.
Ein weiterer Vorteil des diagonal Stickens ist eine maximale Deckung des Stramins.
Das Stickergebnis wird schöner und regelmäßiger, weil die Stiche praktisch ineinander greifen.
Betrachten Sie die Arbeit in Gegenlicht, werden Sie kein Licht durchschimmern sehen.

Es wird oben rechts angefangen und von oben nach unten gestickt, dann von unten nach oben, und immer abwechselnd weiter.
Den Faden nicht verknoten: Von rechts in den Stramin einstechen und das Fadenende mit dem Daumen festhalten.
Die ersten Stiche werden den Faden nach und nach verstecken, anschließend wird der Fadenüberschuss abgeschnitten.

In unserem Video wird das Prinzip des diagonal Stickens deutlich gezeigt.

Mit einem Klick können die Bilder vergrößert werden.

Nach dem ersten Stich,
folgt die erste, absteigende Linie,
dann die zweite, aufsteigende Linie,
dann die dritte, absteigende Linie,
dann die vierte, aufsteigende Linie, und so weiter.

Diese Methode funktioniert natürlich nicht für einzelne Stiche oder Stichgruppen einer Farbe.
Es ist allerdings ratsam, sie so oft wie möglich einzusetzen.
Bei zwei nebeneinanderliegenden Reihen einer Farbe zum Beispiel:

Und hier ein weiteres Beispiel für ein Motiv: 

Nach Stich 60, gibt es zwei Lösungen:
Wurden die Farben um dieses Motiv schon gestickt, kann die Wolle auf der Arbeitsrückseite unter die vorhandenen Stiche durchgezogen werden.
Wenn nicht, Wolle durch die schon ausgeführten Stiche durchziehen und abschneiden, einen neuen Faden für Stich 61 und folgende Stiche auffädeln.