Unser Stickgarn Tonkin enthält einen Lurex-Faden. Es handelt sich um ein "texturiertes" Garn, also ein bauschiges Garn. Dies ist eine relevante Eigenschaft für das Sticken: Es ist nicht notwendig, Stiche zu unterfüttern, denn das Tonkin-Garn verleiht von alleine Volumen. Der Lurex-Faden durchscheint zufällig, dies gibt dem Gestickten eine gewisse Ausstrahlung, ohne zu glänzend zu sein. Ursprünglich wurde das Tonkin Garn für den Gebrauch auf professionnellen Nähmaschinen in der Haute Couture entwickelt.
Wie viele Fäden zum Sticken:
Unabhängig von dem zu stickenden Motiv nehmen Sie einen Faden Tonkin Garns in zwei gefaltet. Bitte schauen Sie sich die Video-Anleitung genau an, bevor Sie anfangen: Wir zeigen Ihnen, wie es geht.
Sie sollen natürlich nicht den ganzen Stoff besticken! Suchen Sie ein paar Flächen aus, die Sie nach Lust und Laune mit Stickstichen verzieren wollen. Hier haben wir einen vertikalen Streifen in der Mitte der Tote Bag gewählt. Sie dürfen durchaus eine andere Fläche nehmen.
Welche Garnfarben zum Sticken:
Wenn man einen bedruckten Stoff bestickt, müssen die Garnfarben nicht unbedingt mit den Farben des Stoffs genau gleich sein. Eine oder zwei Farbtöne, die heller oder dunkler sind, geben dem Ganzen mehr Relief. Hier ist z. B. das grüne Tonkin Garn Waldmeister (1014) deutlich heller als das Grün des Laubs im Stoff.
Das Garn und das benötigte Material:
- ein Fat Quarter unseres Stoffs Napoleons Indienne;
- je eine Karte Tonkin Stickgarn: 1014, 1016, 1020 und 1024 ;
- ein Heftchen Sticknadeln mit runder Spitze;
- ein Stickrahmen aus Holz Ø 15 cm ;
- eine Schere.
Haben Sie unsere Box Sticken Napoleons Indienne gekauft, wird Ihre Arbeit sofort nach dem Sticken fertig, da die Tasche vorgenäht ist.
Haben Sie ein Fat Quarter bestickt, können Sie ein kleines Kissen, ein Täschchen, ein Mäppchen oder einen kleinen Beutel mit Kordelzug daraus nähen.
Im Tagebuch von Madame Sajou finden Sie eine Video-Nähanleitung für einen Beutel mit Kordelzug.
Es ist sehr wichtig, den Stoff über den Stickrahmen straff zu spannen.
Verwendete Stickstiche:
Der Spannstich:
Der Spannstich gehört zu den einfachsten Stichen. Hierbei handelt es sich um einen flachen Stich, mal kürzer, mal länger, dessen Orientierung sich nicht unbedingt nach anderen Stichen richtet.
Schneiden Sie ca. 60 cm Faden ab, nehmen Sie einen Faden heraus und falten ihn in zwei. Fädeln Sie den doppelten Faden so ein, dass die zwei Fadenenden ganz dicht am Nadelöhr sind. Die Schlinge ist auf der anderen Seite. Stechen Sie die Nadel von oben nach unten (von der rechten zur linken Stoffseite) aus und ziehen den Faden durch den Stoff so weit, bis das Endstück mit der Schlinge auf dem Stoff liegen bleibt. Stechen Sie von unten nach oben wieder ein und ziehen den Faden durch die Schlinge ganz durch. Stechen Sie dicht daneben wieder aus. So ist Ihr Faden ohne Knoten befestigt.
Eine runde Form sticken:
Wie die Video es zeigt, beginnen Sie das Sticken einer runden Form immer von der Mitte aus. Stechen Sie am Rand der Zeichnung ein und in der Mitte gegenüber wieder aus. Füllen Sie anschließend den Rest des Motivs mit immer kürzeren Stichen. Am Schluss führen Sie die Nadel auf die linke Stoffseite und unter den vorhandenen Stichen, bevor Sie den Faden abschneiden.
Kurven sticken:
Beginnen Sie wie eben beschrieben und folgen Sie der Kurve mit leicht schrägen Stichen, mit dem Ziel, in der Mitte der Kurve einen geraden Stich zu bekommen. Die Stiche liegen neben- und nicht übereinander. Um der Kurve genau zu folgen, sind sie zu Anfang näher aneinander. Je weiter Sie sich der Kurvenmitte nähern, umso mehr gehen sie leicht auseinander Nach Erreichen des mittleren Punkts geht es umgekehrt in die andere Richtung.
Der Blattstich:
Der Blattstich dient in der Regel dazu, Blätter und Laub zu sticken. Bereiten Sie Nadel und Faden wie oben beschrieben vor. Fixieren Sie den Faden wie eben, indem Sie dicht an der Blattspitze ein- und an der Spitze ausstechen. Stechen Sie in der Mitte dicht darunter wieder ein, um die Mittelrippe zu markieren. Anschließend stechen Sie abwechselnd rechts und links auf der äußeren Blattlinie aus und bei der Mittelrippe unter dem vorherigen Stich wieder ein. Die Stiche sollten ganz dicht aufeinander folgen (aneinander stoßen), wie in der Video gezeigt. Wiederholen Sie den Vorgang bis zum Blattgrund. Die leicht schrägen Stiche, die sich V-förmig kreuzen, werden auf natürlicher Weise die Mittelrippe darstellen.
Dieser Stoff ist eine Neuauflage der Indienne aus Napoleons Feldzugszelt und trägt deshalb den Namen Napoleons Indienne. Der Teppich aus dem Feldzugszelt mit einem Leoparden-Motiv ist als Neuauflage auch erhältlich. Dem Kaiser und seiner Frau Josephine waren Stoffe sehr wichtig. Die Seidenindustrie aus Lyon profitierte von dem kaiserlichen Interesse und führte zahlreiche Aufträge für kaiserliche Paläste aus: Fontainebleau, Schloss Compiègne, Schloss Saint-Cloud (heute verschwunden), Schloss Malmaison und Schloss Versailles. Diese Aufträge waren manchmal so umfangreich, dass in Lagern des Schlosses Versailles noch viele ungebrauchte Meter aus der Zeit liegen.
Entdecken Sie sämtliche Stickvorlagen und -packungen Napoleon und Josephine aus unserer Kollektion Museen und Kulturgut. Darunter auch das Indienne-Motiv als Kreuzstichvorlage.
Sämtliche Produkte und Kurzwarenartikel zu dem Thema haben wir in der Rubrik Napoleon und Josephine zusammengetragen.