Napoleon und Josephine in Kreuzstich - Zweiter Teil
Fortsetzung der Erläuterungen zum Sampler Napoleon und Josephine in unserer Kollektion Museen und Kulturgut.
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Teil 1 verpasst?
Josephines Kleider
Zu Beginn ihres gemeinsamen Lebens mit Napoleon besaß Josephine eine gut diversifierte Garde-Robe mit klassischen Modellen aus Toile de Jouy und auch schon viele Kleider aus leichten Stoffen wie Organdi, Linon und Musselin. Dies geht aus einem Inventar hervor. Man weiß mit welcher Eleganz die Kaiserin später den Empire-Stil durchsetzte: Weit ausgeschnittene Kleider mit hochgezogener Taille direkt unter der Brust und - mit Ausnahme von Hofkleidern - kurzen Ärmel. Es war absolut neu!
Josephines Kleider werden jeweils auf ein Leinenquadrat gestickt. Anschließend sollen die Quadrate mit einer Zackenschere auf 6,5 x 11,5 cm zurückgeschnitten werden. Zum Schluß werden sie leicht aufeinander und etwas versetzt, wie auf der Vorlage dargestellt, auf dem Sampler mit Rückstichen fixiert.
Von links nach rechts: grünes Kleid mit kurzen Ärmeln, höfisches Kleid mit langen Ärmeln.
Das dritte Kleid ist eine Interpretation des Modells auf Josephines Porträt von Antoine Jean Gros 1808/1809.
Ganz rechts: weißes Kleid mit echten Bumen dekoriert (siehe unten).
Josephines Schals
Als unverzichtbare Ergänzung zu ihren Empire-Kleidern besaß die Kaiserin Josephine zahlreiche Schals. Sie waren aus Merino, französischem Kasimir, Wollstoffen, bedruckten Stoffen, Musselin und Kaschmir-Gaze. Für den Sticksampler habe ich Kashmir-Motive ausgesucht. Solche Schals sind auf zahlreichen Gemälde von Josephine dargestellt.
Die Schals werden jeweils auf ein Leinenviereck gestickt. Nach dem Sticken schneiden Sie das Leinen bis zu 1 cm Abstand zu der Stickarbeit zurück. Fixieren Sie den ersten Schal auf dem Sampler mit kleinen Stichen auf allen vier Seiten unmittelbar an den Stickstichen und entfernen Sie die Leinenfäden, um Fransen zu bekommen. Verfahren Sie genauso mit dem zweiten Schal, allerdings nähen Sie hier nur oben und rechts, um ihn bewegen und somit den unteren Schal sehen zu können.
Die Rosen im Schloss Malmaison
Das Schloss Malmaison ist Josephines Werk, sowohl durch die Sammlungen, deren Initiatorin sie war, als auch durch die Gärten, die sie erschaffen ließ. Eine ihrer größten Leidenschaften galt den Rosen, die sie mit größter Sorgfalt sowohl im Beet als auch im Topf sammelte. Das berühmte Werk des Blumenzeichners Pierre Joseph Redouté, Die Rosen, enthält zahlreiche Zeichnungen, die auf Josephines Wunsch im Rosengarten von Malmaison entstanden. Josephine’s Leidenschaft ging so weit, dass sie frische Rosen auf ihr Kleid nähen ließ, wie Laure Junot, Marquise d’Abrantès berichtet: „ sie trug ein Kleid aus weißem Crêpe, auch mit Rosenblüten aus einem äußerst zarten und frischen Rosafarbton ganz übersät. Nie sah ich etwas Duftenderes als dieses Kleid, das übrigens nur ein einziges Mal getragen werden konnte…“
Rosen Namen in Erinnerung an Josephine
Anlässlich Josephines 200. Todestags (am 29. Mai 1814) haben die Gärtner aus Schloss Malmaison ganz besondere Rosen wieder zum Leben erweckt. Eine neue Sorte wurde sogar kreiert: Erinnerung an Josephine. Ihre Blüten erinnern an die Eleganz von Josephines Kleidern und ihre karminrosa Farbe an Ihr Teint. Diese Rose ist der Mittelpunkt eines 2 500 m² großen Gartens mit mehr als 800 Rosenarten, die im Ersten und Zweiten Kaiserreich bekannt und beliebt waren. Unter dieser Vielfalt habe ich vier Sorten mit aussagekräftigen Namen ausgesucht.
Die Signatur
Neben der Sajou-Signatur sollten Sie unbedingt Ihr Monogramm in einfachen Buchstaben sticken. Wir finden es wichtig, eigene Werke zu signieren, vor allem, wenn sie so umfangreich wie diese sind!