Sampler Marie Antoinette - Museen und Kulturgut - Teil 1
Entstehung des Samplers
Dabei wurde mir immer deutlicher, dass die Königin Marie-Antoinette genügend Stoff für einen eigenen Sampler bietet.
Der Zufall spielte mir zu, als ich zur gleichen Zeit in einem Buchantiquariat ein Faksimile der „Gazette des atours de Marie-Antoinette“ von 1782 entdeckte.
Das Buch führte die Gräfin d’Ossun, Hofdame der Königin.
Darin wurden Einzelheiten zu den bestellten Kleidern mit eingeklebten Stoffmustern buchhalterisch festgehalten. Sehr bewegend!
Obwohl ihr einiges zur Last gelegt wurde, hinterließ sie in vielen Bereichen ein wundervolles Erbe.
Bis zu den ersten offiziellen Zeichen einer Rehabilitierung benötigte es mehrere Jahrzehnte.
Ludwig XVIII. machte den ersten Schritt, als er 1816 Marie-Antoinette exhumieren und in Saint-Denis feierlich bestatten ließ.
Nach und nach wurde erkannt, welches unrechtes Leiden ihr angetan worden war, und sie wurde zum Sühneopfer der Revolution.
Aus leidenschaftlicher Verehrung sammelte die Kaiserin Eugénie (1790-1864) Gegenstände aus Marie-Antoinettes Nachlass.
Angesehene Schriftsteller des 19. Jahrhunderts wie Alexandre Dumas mit seinen historischen Romanen
oder die Brüder Goncourt mit der ersten 1858 veröffentlichten Biographie der Königin trugen zur deren Rehabilitierung bei.
Schließlich vollendete Pierre de Nolhac (1859-1936) als erster Schloss-Kurator das heutige Bild von Marie-Antoinette.
Als Schriftsteller und Historiker trug er maßgeblich zur Wiederherstellung des Ansehens von Versailles in der Öffentlichkeit.
Er rehabilitierte das Petit Trianon und auch die Königin, indem er ihre Porträts und ihren Geschmack der Öffentlichkeit zugänglich machte.
Heute ist Marie-Antoinette zu weltweit bekanntem Mythos geworden.
Rosa ist sehr feminin und hebt die Pastelltönen hervor, die Marie-Antoinette ganz besonders mochte. Rosa war in ihren jungen Jahren auch eine ihrer Lieblingsfarben, bevor sie Grün und Blau den Vorzug gab.
Ob nun Wandbehänge oder elegante Garde-Robe – es bestand kein Mangel an Material, um einen fast ausschließlich den Textilien gewidmeten Sampler zu kreieren.
Titel des Samplers
Die weiteren Buchstaben des Namens sollten relativ schlicht sein.
Erstens sollten sie gut lesbar sein und zweitens von der Rosenbordüre nicht ablenken.
Das Porträt der Königin
Es ist alles andere als einfach, die Feinheit eines solchen Gemäldes mit so vielen Nuancen in Kreuzstich wiederzugeben. Als offizielle Malerin der Königin fertigte Elisabeth Vigée Le Brun rund 20 Gemälde von Marie-Antoinette. Von ihrem Modell schrieb sie: „…ihre Haut war so durchsichtig, dass sie keinen Schatten warf, weshalb sie nicht so zu zeichnen war, wie ich es vermochte. Mir fehlten die Farben, um diese Frische, diese so feinen und zarten Nuancen, die nur dieser charmanten Figur eigen waren, die ich bei keiner anderen Person sonst angetroffen habe, zu malen.“
Das Monogramm der Königin
Stoffe in Marie-Antoinettes Garderobe
Um diese Wirkung zu erzielen, werden manche Muster unmittelbar auf das Hintergrundleinen gestickt.
Andere werden auf ein andersfarbiges Leinen gestickt und auf das Hintergrundleinen aufgenäht.
Andere wiederum werden auf zuvor mit Zackenschere zugeschnittene Leinenvierecke direkt auf den Sampler durch beide Lagen gestickt.
So werden die Leinenquadrate von den Kreuzstichen auf dem Sampler fixiert. Manche Muster überlappen sich.
Alle nötigen Einzelheiten dazu finden Sie auf der Vorlagenrückseite.
Spitzen und Bänder
Allerdings macht Not bekanntlich erfinderisch: Spitzenrüschen an Brust, Ärmel oder Kragen konnten entfernt und an andere Kleider angesetzt werden.
Gleiches gilt für die Bänder, damals meistens aus Seide. Ein wunderschönes Beispiel ist das breite Band auf dem Kleid à la française,
das Marie-Antoinette auf dem Porträt von Elisabeth Vigée Le Brun trägt (siehe oben).
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