Das Schloss von Versailles in Kreuzstich - Museen und Kulturgut - Teil 2
Haben Sie Teil 1 schon gelesen?
Der Wandteppich aus dem Vorzimmer mit dem Ochsenauge
Ich habe mich für ein Detail aus dem im Vorzimmer mit Ochsenauge hängenden Türvorhang - auch Portiere genannt - entschieden. Die Lilien in der Mitte schienen mir als königliches Symbol für diesen Sampler genau richtig.
Seinen Namen bekam das Zimmer durch das ovale Fenster im Deckenfries. Ursprünglich bestand es aus zwei einzelnen Räumen. Als Ludwig XIV. im Jahre 1701 sein Prunkschlafzimmer zentral einrichten ließ, wurde es großzügig umgestaltet und diente nun als Wartezimmer der Höflinge, die dem „Lever“ und dem „Coucher“ des Königs beiwohnen wollten.
Der Marmorhof und den Spiegelsaal
Rechts davon auf dem Sampler ist die Interpretation eines Motivs auf einem der 32 Hocker aus dem Spiegelsaal.
Die Hocker aus geschnitztem Holz stammen aus der Zeit Louis-Philippe (entspricht etwa der Biedermaier-Zeit). Ursprünglich waren sie mit Gobelin-Stoffen aus der königlichen Savonnerie-Manufaktur gepolstert.
Das hübsche Motiv - Eichhörnchen und Vögeln in der Mitte, Rosensträußen in den Ecken - konnte glücklicher Weise 1978 von der Pariser Manufaktur Hamot wiederhergestellt werden. Diese Manufaktur gibt es heute leider nicht mehr.
Das Schlafgemach der Königin in den Grands Appartements im Schloss
mit denen die Wände am 6. Oktober 1789 geschmückt waren, als die Königsfamilie Versailles verlassen musste.
Sie hingen von Frühling bis Herbst, weshalb sie Sommerbehänge genannt wurden.
Bei diesem unter dem Namen Grand Broché de la Reine berühmten Stoff handelt es sich um ein spezielles Seidengewebe mit Rippeneffekt.
Das Motiv ist von erhabener Schönheit: zusammengebundene Blumen, Schleifen und Pfaufeder auf weißem Hintergrund.
Die Lyoner Manufaktur „Desfarges Frères et Cie „ webte den Originalstoff zwischen 1786 und 1787.
1904 übernahm die ebenfalls in Lyon ansässige Manufaktur „Lamy und Gautier“ das Weben des aktuellen Stoffs.
Nicht nur die Wandbehänge verdienen Bewunderung:
Mit ihren blühenden Rosen- und Fliederranken auf apfelgrünem Hintergrund stehen Sofa und Hocker ihnen in Nichts nach.
Ich kann nur dringend empfehlen, bei einer Schlossbesichtigung jedes einzelne Teil – Alkoven, Sofa, Kissen, Sessel, Kaminschirm, Hocker - gründlich zu betrachten. Alles ist im Motiv gleich gehalten und jedes ist doch unterschiedlich. Eine wahre Augenweide!
Das Schlafgemach der Königin im Kleinen Trianon
Natürlich gehören die Trianon-Schlösser auch dazu.
Das von Marie-Antoinette besonders geprägte Petit Trianon verfügt über einen einzigartigen Charme.
Für den Sampler habe ich die Stoffbordüre aus dem Schlafzimmer von Marie-Antoinette ausgesucht. Eine Rosenranke für eine blumenliebende Königin.
Das Gold von Versailles und der Sonnengott Apollo
Obwohl ich nicht gerne mit metallisiertem Garn sticke, war es für den Sampler unverzichtbar.
So ist das Gold von Versailles in dem Doppel-L, dem kleinen Gittermuster rechts daneben und der Quaste dargestellt.
Die kleine Quaste sollte 3 cm lang sein. Sie wird an die dafür vorgesehene Stelle auf den Sampler aufgenäht.
Ich empfehle, mit dem Goldfaden zuerst die Motive in Kreuzstich zu sticken und erst anschließend die Quaste mit dem Rest zu machen.
Rechts im Bild: Apollo, der Sonnengott zu Gast beim Sonnenkönig.
In Versailles ist Apollo, genauso wie das Gold, allgegenwärtig. Der Thronsaal trägt seinen Namen (Apollo-Salon)
und im ganzen Schloss begegnet man ihm mal als Statue, mal auf Gemälden, Wandbehängen, Polsternmöbeln, Türdekorationen, usw.
Selbstverständlich durfte der Sonnengott auf dem Sampler nicht fehlen.
Könige und Königinnen in Versailles
Sie verleihen diesem außergewöhnlichen Ort, den sie fast ihr ganzes Leben bewohnten, eine menschliche Dimension.
Die Signatur
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Schauen Sie auch nach dem Sampler über Marie-Antoinette.