Lunéville Perlenstickerei Griff Amaranth Holz 70-90
Preis
20,00 €
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In dieser Rubrik finden Sie Haken aus unterschiedlichen exotischen Holzarten, alle für die Kunststickerei wie Lunéville Stickerei, den Kettenstich oder den Beauvais Stich.
Das Werkzeug besteht aus einem Griff - vorzugsweise aus Holz - und einer Spitze oder Häkelnadel.
Die Griffe aus unserem Sortiment können mit Nadeln in drei Größen kombiniert werden:
- Häkelnadel mit Durchmesser 70: die Größe für das Arbeiten mit feinstem Garn;
- Häkelnadel Durchmesser 80 : die gängiste Größe, für die Lunéville Kunststickerei mit Perlen und Pailletten. Diese Größe ist für Anfängern besonders empfohlen;
- Häkelnadel Durchmesser 90: die Größe für etwas dickeres Garn.
Für die Lunéville Stickerei sind das Appliqué Garn von Fil Au Chinois und alle Fil Au Chinois Metallic Garn bestens geeignet.
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Lunéville ist eine Stadt im Osten Frankreichs, genauer gesagt in Lothringen. Und Spitze und Stickerei haben in Lothringen eine lange Tradition, die Höhen und Tiefen erlebt hat. Ein Name hat die Zeit überdauert: Über ein Jahrhundert - Ende des 17. bis Ende des 18. Jahrhunderts - brachte die Familie Lamoureux hervorragende Kunststicker hervor, die u.a. für die lothringischen Herzöge und auch für den König von Polen ihre Kunst ausübten. In dieser Zeit gab es hunderte von Werkstätten, meist nur vorübergehend, um bestimmte Aufträge zu erfüllen.
Vor Ausbruch der französischen Revolution war das Kunsthandwerk fast verschwunden. Bei einem Aufenthalt in dem Kurort Plombières in den Vogesen entdeckte die Kaiserin Josephine die Weißstickerei und führte diese in den kaiserlichen Hof ein. Dies hatte eine explodierende Nachfrage zu Folge: Bald konnte man in Lothringen mehrere Tausend Arbeiterinnen zählen, darunter allein 700 für die Stadt Lunéville.
Die Markteinführung neuartiger Gewebe wie Tüll löste die Entwicklung neuer Sticktechniken aus, um die Spitze zu imitieren - zuerst mit Nadeln und dann mit Häkelnadeln. Damals ging es noch nicht um Perlenstickerei. Nach einem goldenen Zeitalter bekam die ausschließlich von Hand ausgeführte Lunéville Stickerei durch die ab Mitte des 19. Jahrhunderts fortschreitende Mechanisierung eine harte Konkurrenz.
Louis Ferry-Bonnechaux, ein Unternehmer aus Lunéville, entwickelte aus Notwendigkeit die Perlenstickerei. Als er um 1865 die Mechanisierung bekämpfen und das Handwerk neu beleben wollte, erfand er eine Technik, die darin bestand, Perlen und Pailletten mithilfe eines Hakens auf einem Stoff zu fixieren. Mit der Idee die Perlen im Voraus aufzufädeln und mit dem Lunéville Stich zu fixieren revolutionnierte er die damalige Praxis. Genau in dieser Zeit fällt die Entwicklung der Haute Couture, die ganz schnell die Perlenstickerei von Lunéville für sich entdeckte und mit den floralen Ornamenten des Art Nouveau und die Kleidermode der 20er Jahre sich zu eigen machte. Die für Lunéville arbeitenden Stickerinnen nannte man les Lunévilleuses.
Nach dem zweiten Weltkrieg kam es zu einem starken Aktivitätsrückgang, bis die Haute-Couture-Häuser wie Chanel, Dior, Givenchy oder Yves Saint-Laurent die Perlenstickerei mit großem Erfolg zu neuem Schwung verhalfen. Ende der 80er Jahre präsentierte Yves Saint-Laurent zwei bestickte Jacken, die inzwischen zum Mythos wurden. Saint-Laurent, selbst von Malerei fasziniert, hatte sich für diese Kreationen von den berühmten Sonnenblumen und Iris des Malers Van Gogh inspirieren lassen. Die einmaligen Kunstsücke wurden in mehr als 600 Stunden Handarbeit von dem berühmten Maison Lesage bestickt.
Seit einigen Jahrzehnten löst die Perlenstickerei von Lunéville eine wahre Begeisterung unter den Hobby-Stickerinnen aus. An den unzähligen Kundinnen, die das dünne Appliqué Garn Fil à gant und das Metallic Garn bei Sajou kaufen, kann man ablesen, das sie heute weltweit geschätzt und praktiziert wird.
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